Als Kleindenkmale bezeichnete Oberbürgermeister Markus Ibert die Stolpersteine, die in der Stadt an Opfer des Nationalsozialismus erinnern. Anfang März verlegte Künstler Gunter Demnig vor dem Haus Mühlgasse 12 in Lahr den Erinnerungsstein für Hans Kroel, der 1940 im Alter von zwölf Jahren im Konzentrationslager Grafeneck ermordet wurde. Der Stolperstein für Hans Kroel ist der erste, mit dem in Lahr an ein Opfer der nationalsozialistischen Euthanasie-Aktionen erinnert wird. Initiiert wurde der Stein von Pfarrer Richard Lallathin und Historiker Hans-Werner Scheuing von der Johannes-Diakonie Mosbach. Scheuing berichtete in eindringlichen Worten davon, wie Hans Kroel und 262 Bewohner der damals unter dem Namen „Erziehungs- und Pflegeanstalt für Geistesschwache“ firmierenden Einrichtung im Rahmen der Aktion T4 ermordet worden waren. Hinter dem Kürzel verbirgt sich die Adresse Tiergartenstraße 4 in Berlin, von wo aus zwischen 1940 und 1944 das Mordprogramm an psychisch Erkrankten und geistig und körperlich Behinderten organisiert worden war.
Bei der Stolperstein-Verlegung waren neben Kurt Kroel und dessen Sohn Boris weitere Familienangehörige und einige Mitarbeiter der Lahrer Werkstätten, der Offenen Hilfen Lahr und der Reha-Offenburg anwesend.