Experten in eigener Sache

 


Seit einigen Jahren bringen sich psychisch kranke Menschen, welche in der Reha wohnen und arbeiten, in die Fortbildungen für FSJ und Praktikanten mit ein. Wer könnte besser über Krankheitsbilder, über Lebensbrüche, über Lebenswege und Symptome berichten als Menschen, die von einer derartigen Krankheit betroffen sind. Mit den Grundgedanken der UN-Behindertenrechtskonvention ist immer mehr der Gedanke der Selbstbestimmung, der gleichberechtigten Teilhabe von behinderten Menschen in das Blickfeld getreten.

Behinderte Menschen bringen sich ein, gestalten mit und sind gleichberechtigter Teil unserer Gesellschaft und unseres Arbeitslebens. Um diesem Gedanken Rechnung zu tragen, werden die „Experten in eigener Sache“ auch bei externen Aktionen einbezogen. Es gilt, in Schulen oder bei anderen öffentlichen Veranstaltungen Barrieren abzubauen, junge Menschen über psychiatrische Krankheitsbilder zu informieren und ein Bild der Betroffenen zu vermitteln, welches realistisch ist und welches Ängste und Ausgrenzungen abzubauen hilft.

Ein weiterer Schwerpunkt dieses Projekt liegt in dem heilsamen Prozess für die Betroffenen selbst. Die psychisch kranken Menschen erleben Wertschätzung und Anerkennung und eine Wirksamkeit ihrer Selbst, indem sie andere Menschen bereichern und aufklärend wirken können. Der Weg in die Gruppe der „Experten in eigener Sache“ steht allen Bewohnern und Beschäftigten der Reha offen.

Derzeit bilden ca. 20 Personen diese Gruppe, die eine entsprechende interne Schulung durchlaufen hat. Der Reha ist es wichtig, die betroffenen Menschen auf diese Tätigkeiten gut vorzubereiten. Die „Experten“ werden begleitet von Mitarbeiterinnen des Sozialen Dienstes der Werkstätten und der Wohnbereiche.

 

Halt im Leben –
ein Platz zum Wohnen und Arbeiten